Der französische Fußball erlebt seinen größten Wandel. Angesichts einer beispiellosen TV-Rechtekrise nimmt die Professional Football League (LFP) die Sache selbst in die Hand und startet einen eigenen Kanal zur Übertragung der Meisterschaft.
Sobald es am 15. August wieder losgeht, können Fans den Wettbewerb über eine eigene Plattform verfolgen. „ Eine TV- und digitale Plattform, die ausschließlich McDonald’s der Ligue 1 gewidmet ist und von LFP Media verwaltet und kontrolliert wird », gibt das LFP in einer Pressemitteilung an. Eine letzte Lösung…
Ein Preis, um die Öffentlichkeit zurückzugewinnen
Keine unerschwinglichen Preise mehr. Der neue Kanal wird verbindlich für 14,99 CHF pro Monat angeboten. Eine Preispositionierung, die darauf abzielt, die Anhänger zurückzubringen, die sich in großer Zahl auf die Seite illegaler Lösungen gestellt haben.
Das Angebot bietet Zugang zu den zehn besten Postern der Saison und acht exklusiven Live-Spielen pro Tag von Freitag bis Sonntag, während am Sonntagabend ein großes Magazin in unverschlüsselter Form verfügbar sein wird. Das neunte Spiel wird in der Saison 2025–2026 weiterhin auf beIN Sports übertragen.
Für weniger als 10 CHF pro Monat und angepasst an die Gewohnheiten junger Menschen, ein besonderes Angebot für unter 26-Jährige ist auch für die Betrachtung auf Smartphones und Tablets gedacht.
Keine Rückkehr von Canal+ für die Ligue 1
Diese neue Ära beginnt mit dem Scheitern der Verhandlungen mit Canal+ und über den exklusiven Vertrieb.
Unter dem finanziellen Druck seines Börsengangs und nachdem er bereits stark in die Europapokale investiert hatte, wollte sich der audiovisuelle Konzern nicht den finanziellen Anforderungen des LFP anpassen.
Die Liga strebt daher einen nicht-exklusiven Vertrieb an, entsprechende Diskussionen sind im Gange mit Telekommunikationsbetreibern, aber auch Warner, Disney und sogar dem ehemaligen Ligue-1-Sender DAZN.
Ein Wirtschaftsmodell unter Hochspannung
Wenn die Initiative mutig ist, bereitet sie den Clubpräsidenten große Sorgen. Da sie es gewohnt sind, Hunderte Millionen Euro untereinander aufzuteilen, sehen sie, dass ihr zukünftiges Einkommen dramatisch schrumpft.
Für den Start kann die Liga mit einer Basis von knapp 300 Millionen Euro rechnen (Abgangsentschädigung von DAZN, Rechte von beIN Sports, internationale Einnahmen). Ziel ist es, mindestens eine Million Abonnenten zu erreichen ab der ersten Staffel, damit das Modell lebensfähig ist.
Dennoch kann der Weg lang sein und die nächsten beiden Spielzeiten versprechen kompliziert zu werden, was die Vereine dazu zwingt, den Gürtel enger zu schnallen. In der vergangenen Saison war das Projekt des LFP, die Ligue 1 durch seinen 100-prozentigen Ligue-1-Kanal zu retten, nicht überzeugend.
Hinweis: Bildquelle (Miniaturansicht): LFP.
Le Figaro